Dieses traditionelle Gericht ist heute nicht wegzudenken von Speisekarten italienischer Restaurants weder in Italien noch im Ausland.
Haben Sie dieses berühmte Primo piatto schon verkostet? Als echte Italienerin liebe ich dieses Gericht in der klassischen Variante. In Deutschland habe ich auf verschiedenen Foren Diskussionen zwischen der traditionellen und einer alternativen Zubereitung dieses Gerichts verfolgt.
Zur Historie: nach einer von mehreren Theorien soll dieses Gericht nach dem zweiten Weltkrieg in der ewigen Stadt entstanden sein. Nach einer Vermutung könnte sich der Name „Carbonara“ auf „alla carbonara“ beziehen, also „nach Köhlerart“. Es könnte sich dabei um eine Anspielung auf ein einfaches, nahrhaftes Gericht handeln, das von Kohlenarbeitern (carbonari), die eine körperliche anstrengende Tätigkeit leisten mussten, gegessen wurde.
Wir schauen uns nachfolgend die traditionelle Zubereitung an. Was sind die Zutaten für ein 4-Personen-Gericht:
- 400 g Spaghetti oder Bucatini
- 6 Eigelb (Eigröße M)
- Schwarzer Pfeffer
- 150 g Guanciale (Schweinebacken) gewürfelt
- 50 g Pecorino Romano DOP / g.U., fein gerieben
Welche Spaghetti sollte man für die Carbonara verwenden? Warum diese Frage: weil Spaghetti nicht gleich Spaghetti sind!
Ich empfehle für die Carbonara die Spaghetti Nummer 9 (Pasta di Gragnano IGP / g.g.A.) trafilata al bronzo des Herstellers Garofalo, mit einer Kochzeit von 10 Minuten. Übrigens: Gragnano in der Region Kampanien ist die Wiege der Pastakultur Italiens!
Insider Kochtipps
- Guanciale-Würfel in einer Pfanne beidseitig knusprig anbraten (10 Minuten)
- Eigelb mit geriebenem Pecorino Romano DOP vermischen, anschließend schwarzen Pfeffer hinzufügen
- Spaghetti al dente kochen und anschließend in die Pfanne geben
- Mischung aus Eigelb, Pecorino Romano DOP und Pfeffer in die Pfanne geben
- Gebratene Guanciale hinzufügen
- Falls die Spaghetti zu trocken sind, etwas Sud der Pasta hinzugeben
- Zur Verfeinerung: geriebenen Pecorino Romano DOP und Schwarzen Pfeffer auf die Spaghetti geben
Während meines langen Aufenthaltes in Deutschland habe ich festgestellt, dass leider nicht überall die originalen Zutaten für die traditionelle Pasta alla Carbonara erhältlich sind. Deswegen wird dieses Gericht häufig in abgewandelten Versionen angeboten. Hier einige Beispiele dafür:
- Speck statt Guanciale
- Crème fraîche und Eier statt Eigelb und Pecorino Romano DOP
- Panna, Eier und Parmigiano Reggiano DOP statt Eigelb und Pecorino Romano DOP
- Vorgefertigte Carbonara-Soße aus der Tüte oder aus der Dose!
Variationen sind mangels originaler Zutaten nachvollziehbar, aber es gibt Grenzen…
Mein Portal www.mangiaitaliano.de präsentiert aus diesem Grund die regionalen geschützten Produkte wie Pecorino Romano DOP, denn ohne die authentischen Zutaten gelingen die wenigsten traditionellen Gerichte!
Es gibt auch einige empfehlenswerte Carbonara-Variationen, die so in Italien angeboten werden, und zwar:
- Carbonara di mare: statt Guanciale, Meeresfrüchte
- Carbonara di verdure: statt Guanciale, Gemüse (Auberginen, Zucchini)
- Carbonara al tartufo: statt Guanciale, frische Trüffel
- Carbonara di patate: Kartoffeln neben den traditionellen Zutaten
Liebe Gourmets, lassen Sie sich inspirieren durchaus auch von Varianten, jedoch nicht von allen möglichen Varianten…